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In 20 21 wollte ich das Wesen einer einzigartigen und herausfordernden Epoche der Geschichte mit den Augen junger Menschen einfangen. Mein Ziel war es Erfahrungen, Emotionen und persönliche Geschichten zu dokumentieren.

Das Projekt ging über das bloße portraitieren der Jugendlichen hinaus. Der größere Teil bestand daraus, mit den Jugendlichen persönliche Gespräche zu führen und diese zu dokumentieren. Diese Gespräche gewährten tiefe Einblicke in die Gedanken, Träume, Ängste und Hoffnungen dieser jungen Menschen.

20 21 ist ein Spiegelbild breiterer sozialer und kultureller Themen. Das Projekt sollte die Auswirkungen des Lockdown auf junge Menschen beleuchten und Themen wie psychische Gesundheit, Anpassungsfähigkeit, Familiendynamik und persönliches Wachstum im Angesicht von Widrigkeiten erforschen.

Stand Mai 2021

„Am Anfang fühlte es sich an wie geschenkte Ferien.“
„Ich glaube, mir geht es sehr viel schlechter als meinen Eltern.“
„Ich habe versucht viel zu machen – spazieren gehen, puzzeln, Yoga, Pflanzen züchten – trotzdem war ich am Ende des Tages immer leer. Dieses Gefühl der Leere ging nicht weg.“
„Mir fehlt die Nähe zu meiner besten Freundin, generell zu Menschen, weil ich mit meiner Familie nicht so eng bin. Ich bin so viel alleine.“
„Mir geht es überhaupt nicht gut.“
„Zuhause vereinsamt man irgendwie, trotz zwei Geschwistern und Eltern.“
„Ich laufe manchmal draußen rum, weil ich nicht weiß wohin mit mir.“
„Ich habe immer gedacht, es zahlt sich irgendwie aus und jetzt habe ich meinen Abschluss geschenkt bekommen.“
„Ich hatte fast meinen ersten Freund und dann mussten wir plötzlich alle Zuhause bleiben.“
„Wir gucken beim Essen jetzt immer eine Serie, weil wir uns kaum noch was vom Tag erzählen können. Wir erleben ja nichts mehr.“
„Ich habe gelernt, dass ich zu wenige Dinge mache, die mich erfüllen.“
„Ich beschäftige mich viel mehr mit mir selbst.“
„Ich weiß, dass ich in dieser Situation privilegiert bin.“
„Ich bin glücklich und liebe mein Leben.“
„Ich bin kein immer-positiv-Mensch, aber ich versuche zumindest das Beste daraus zu machen.“
„Mit der Familie zusammenleben ist eine Herausforderung. Man hockt fast 24 Stunden aufeinander.“
„Ich konnte nicht aufhören. Ich musste immer mehr machen, auch wenn es nicht bewertet wurde. Während meine Freunde sich nicht motivieren konnten anzufangen, saß ich die ganze Zeit am Schreibtisch.“
„Ich grüble die ganze Zeit und habe Kopfschmerzen. Ich glaube die Kopfschmerzen kommen vom Grübeln, aber ich grüble darüber, woher die Kopfschmerzen kommen.“
„Die Einstellung zu meiner Familie hat sich verändert. Ich wertschätze sie viel mehr und gleichzeitig finde ich sie viel blöder.“
„Irgendwann habe ich nur noch Cello und Klavier gespielt und dann ging es mir besser. Ich habe nicht mehr so viel nachgedacht und auch nichts mehr für die Schule gemacht.“
„Ich habe immer gedacht, dass es mir doch eigentlich gut gehen muss. Ich habe eine tolle Familie, keine Geldsorgen – mir fehlt nichts. Warum geht es mir so schlecht?“
„Meinen Freunden geht es auch nicht gut.“
„Ich will einfach mal wieder einen normalen Schultag, auch wenn ich es nie genossen habe in der Schule sitzen. Und jetzt weiß ich, dass ich das nie wieder haben werde.“
„Alles ist immer gleich.“
„Ich glaube, ich bin noch gut dran, weil ich enge Freunde habe.“
„Am Anfang war es nicht so schlimm, weil ich dachte, dass es bald wieder vorbei ist.“
„Als es losging, war alles auf einmal entspannt. Jetzt ist es nur noch langweilig. Mir geht es auch nicht mehr gut.“
„Als ich realisiert habe, dass der fehlende menschliche Kontakt für diese Leere in mir verantwortlich ist, war das so ein Aha-Moment.“
„Ich frage mich, ob alles wieder wird wie früher.“

 

In 20 21, I wanted to capture the essence of a unique and challenging era in history through the eyes of young people. My goal was to document experiences, emotions and personal stories.

The project went beyond simply portraying the young people. The larger part consisted of having personal conversations with the young people and documenting them. These conversations provided deep insights into the thoughts, dreams, fears and hopes of these young people.

20 21 is reflective of broader social and cultural issues. The project was designed to shed light on the impact of lockdown on young people and explore issues such as mental health, adaptability, family dynamics, and personal growth in the face of adversity.

Status May 2021

 „In the beginning, it felt like a gift vacation.“
„I think I am much worse off than my parents.“
„I tried to do a lot – walking, puzzles, yoga, growing plants – yet I was always empty at the end of the day. That feeling of emptiness didn‘t go away.“
„I miss being close to my best friend, people in general, because I‘m not that close with my family. I‘m alone so much.“
„I‘m not feeling well at all.“
„You kind of get lonely at home, despite having two siblings and parents.“
„I walk around outside sometimes because I don‘t know where to put myself.“
„I always thought it would pay off somehow, and now I‘ve been given my degree as a gift.“
„I almost had my first boyfriend and then all of a sudden we all had to stay home.“
„We always watch a show at dinner now because we can hardly tell each other anything about the day. We don‘t experience anything anymore.“
„I‘ve learned that I don‘t do enough things that fulfill me.“
„I‘m much more engaged with myself.“
„I know I‘m privileged in this situation.“
„I‘m happy and I love my life.“
„I‘m not an always-positive person, but I at least try to make the best of it.“
„Living with family is a challenge. You‘re squatting on top of each other almost 24 hours a day.“
„I couldn‘t stop. I had to do more and more, even if it wasn‘t graded. While my friends couldn‘t get motivated to start, I sat at my desk all the time.“
„I brood all the time and I have a headache. I think the headache is from brooding, but I‘m brooding about where the headache is coming from.“
„The attitude towards my family has changed. I value them much more and at the same time I think they are much sillier.“
„At some point I just played the cello and piano, and then I felt better. I wasn‘t thinking so much anymore, and I wasn‘t doing anything for school.“
„I have always thought that I must be doing well. I have a great family, no money worries – nothing is wrong with me. Why am I doing so badly?“
„My friends aren‘t doing well either.“
„I just want a normal school day again, even though I never enjoyed sitting in school. And now I know I‘ll never have that again.“
„Everything is always the same.“
„I think I‘m still in a good place because I have close friends.“
„It wasn‘t so bad at first because I thought it would be over soon.“
„When it started, everything was relaxed all of a sudden. Now it‘s just boring. I don‘t feel good anymore either.“
„When I realized that the lack of human contact was responsible for this emptiness in me, it was such an aha moment.“
„I wonder if things will go back to the way they were.“